Solarstrom vom Balkon direkt in die Steckdose
Sie haben keine entsprechende oder große Dachfläche, möchten aber trotzdem eigenen Solarstrom erzeugen und Teil der Energiewende werden? Dann sind sogenannte Stecker-Solargeräte, auch Balkon-PV-Anlagen genannt, die Sie auf Ihrem Balkon oder Hausdach montieren oder auf Ihrem Carport oder der Terrasse aufstellen können, genau richtig.
Wie bei einer klassischen Photovoltaikanlage erzeugt das Solarmodul aus Sonnenlicht Gleichstrom (DC). Der erzeugte Gleichstrom wird über ein Kabel zu einem Wechselrichter geleitet, der den Gleichstrom in Wechselstrom (AC) umwandelt. Der erzeugte Strom kann direkt für elektrische Geräte im Haushalt genutzt werden, wodurch der Bedarf an Strom aus dem öffentlichen Netz reduziert wird. Überschüssiger Strom wird unentgeltlich in das öffentliche Netz eingespeist. Die Balkon-PV-Anlage besteht in der Regel aus einem oder wenigen Solarmodulen, die nicht wie eine klassische Photovoltaikanlage fest, sondern über eine spezielle Energiesteckvorrichtung an das 230-Volt-Hausstromnetz angeschlossen werden können. Stecker-Solaranlagen decken in erster Linie den Eigenverbrauch. Als Faustregel gilt: Solarmodule mit 800 Watt Leistung, die die Sonneneinstrahlung optimal nutzen, liefern etwa 800 kWh Strom pro Jahr.
Die Erzeugungsleistung bei Balkon-PV-Anlagen ist zurzeit auf eine Solarmodulleistung von max. 2.000 Wp und eine Wechselrichter-Ausgangsleistung von max. 800 W begrenzt. Grundsätzlich müssen Balkon-PV-Anlagen – wie auch alle größeren PV-Anlagen – technisch sicher sein. Sie sollten auch von elektrotechnischen Laien sicher installiert werden können. Wir empfehlen Ihnen deshalb, nur Produkte mit bekannten Prüfsiegeln (z.B. TÜV, VDE) zu verwenden. Zudem ist es ratsam, vor der Installation die eigene Hausinstallation von einer Elektrofachkraft prüfen zu lassen.
Der Anschluss von Balkon-PV-Anlagen an das Stromnetz ist weiterhin nur über eine spezielle Energiesteckvorrichtung unter Berücksichtigung der Anforderungen nach DIN VDE 0100-551 und DIN VDE V 0100-551-1 oder über einen festen Anschluss zulässig. Mit der geplanten Veröffentlichung der Produktnorm DIN VDE V 0126-95 werden weitere Lösungen (z.B. für die Nutzung an einer Haushaltssteckdose) festgelegt. Diese Norm wird derzeit erarbeitet und voraussichtlich noch im Jahr 2024 veröffentlicht.
Für den Betrieb der Balkon-PV-Anlage ist generell ein Zweirichtungszähler in Form einer modernen Messeinrichtung erforderlich. Dieser stellt sicher, dass der eigene Stromverbrauch und die durch die Balkon-PV-Anlage in das öffentliche Stromnetz eingespeiste Energie separat voneinander und eichrechtskonform erfasst werden können. Die Inbetriebnahme von Balkon-PV-Anlagen kann übergangsweise auch ohne einen Zweirichtungszähler erfolgen. Mit der Registrierung der Anlage im Marktstammdatenregister werden die Stadtwerke Kleve automatisch über die Anlage informiert. Die Prüfung, ob der vorhandene Zähler gewechselt werden muss, und alle möglichen weiteren Schritte übernehmen dann die Stadtwerke Kleve.
Die Anmeldung Ihrer Balkon-PV-Anlage hat zwingend im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur innerhalb eines Monats nach der Inbetriebnahme zu erfolgen.
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